Quelle: ECOSPEED Deutschland GmbH

Wettbewerbsvorteil durch CO2-Bilanzen:
Wie CERA mit CCF und PCF in der Kunststoffindustrie punktet

Kunststoff und Umweltschutz – wahrlich kein offensichtlicher Match. Die CERA GmbH aus Ruderatshofen geht in der Branche voran und gestaltet Kunststoffverarbeitung umweltfreundlicher. Mit den Software-Lösungen von ECOSPEED erstellt das Unternehmen aus Südbayern seit 2023 ihren Corporate Carbon Footprint (CCF), um bereits umgesetzte Dekarbonisierungsmaßnahmen zu validieren und weitere zu planen. Seit 2024 erstellt CERA außerdem CO2-Bilanzen der eigenen Produkte (Product Carbon Footprint, PCF) für ihre Kunden – als Nachweis der Treibhausgasbilanz.

Kunststoff und Klimaschutz: eine herausfordernde Kombination

„Kunststoff hat nicht den besten Ruf beim Thema Klimaschutz“, sagt Edwin Kettler, Prokurist bei der CERA GmbH. 2021 fragten mehrere Kunden nach einer Umweltzertifizierung. „Wir wollten uns der Herausforderung der CO2-Bilanzierung freiwillig stellen und als umweltfreundlicher Produzent in der Branche vorangehen.“ Eine konkrete Emissions-Bilanz ist nicht nur entscheidend für eine Umweltzertifizierung. Sie macht vor allem Einsparpotenziale sichtbar, aus denen konkrete Dekarbonisierungsmaßnahmen entstehen können.

Corporate Carbon Footprint (CCF) in Eigenregie – mit ECOSPEED Business

Ein externer Berater empfahl CERA die Software-Lösungen von ECOSPEED. „Die Zusammenarbeit mit dem Team von ECOSPEED war vom ersten Moment an sehr angenehm“, erinnert sich Kettler. Schritt für Schritt wurden die Mitarbeitenden von CERA in die Software eingeführt – ohne Hürden, ohne Überforderung. „Die Beratung und Einführung in die Funktionen der Software waren sehr hilfreich, da wir jeden Schritt mit ECOSPEED besprechen und dabei den Takt vorgeben konnten“, so Kettler.

Nach den initialen Schulungen erstellt CERA mit ECOSPEED Business den jährlichen Corporate Carbon Footprint (CCF) nun eigenständig. Darin werden Emissionen erfasst, die etwa durch Materialeinkauf, Stromverbrauch und Pendelverkehr der Mitarbeitenden entstehen. Der CCF bildet die Grundlage für gezielte Maßnahmen zur Dekarbonisierung – zum Beispiel den Ausbau von Photovoltaik, die Auswahl von CO2-reduzierten Materialien oder Lieferanten mit kürzeren Transportwegen.

29 Prozent weniger Emissionen in drei Jahren

Früh nachhaltige Entscheidungen für das Unternehmen treffen – eine Strategie, die sich für CERA auszahlt. Bei der Einführung der Software ECOSPEED Business wurden Daten bis zurück ins Jahr 2021 erfasst. Dadurch konnte im Zeitraum 2021 bis 2024 ein Rückgang der eigenen CO2-Emissionen um 29 Prozent (1.090 Tonnen) ermittelt werden, insbesondere durch Maßnahmen wie zusätzliche Photovoltaik-Anlagen. Auch als zwischen 2023 und 2024 das Produktionsvolumen deutlich stieg, sind dank der Reduzierung der spezifischen Emissionen pro produzierter Stückzahl (CO2eq/Stk.) die absoluten Emissionen stabil geblieben, sie gingen sogar leicht zurück.

„Mit der Software konnten wir unsere größten Einsparpotenziale identifizieren: Im Energieaufwand und im Materialeinsatz. Allein die Granulate waren anfangs für über 2.200 Tonnen CO2 verantwortlich und damit der größte Hebel für Verbesserungen.“ So beschreibt Kettler den Mehrwert der Bilanzierung.

Product Carbon Footprint (PCF) – mit ECOSPEED Product

Ein Jahr später folgte der nächste Schritt: Die Bilanzierung einzelner Bauteile mit ECOSPEED Product. Der Product Carbon Footprint (PCF) erfasst die CO2-Emissionen eines einzelnen Produkts wie beispielsweise ein Längsverbinder für ein Isolierglas.

Das hilft den Kunden von CERA, die mit den PCFs belastbare Daten aus der Lieferkette für ihre eigenen Bilanzen nutzen können. Echte Zahlen statt Durchschnittswerte – das schafft Glaubwürdigkeit und einen klaren Wettbewerbsvorteil für CERA.

PCF als Wettbewerbsvorteil

Mit ECOSPEED Product kann CERA eigenständig Product Carbon Footprints (PCF) erstellen und direkt an Kunden weitergeben. Ein Großkunde brachte es nach Prüfung der Dokumente auf den Punkt: „Die Unterlagen sind nicht ok, sie sind perfekt!“ Damit verschafft sich CERA einen Vorsprung in der Lieferkette: Kunden können die belastbaren Zahlen in ihre eigenen Bilanzen übernehmen, statt mit Durchschnittswerten zu arbeiten. So positioniert sich CERA als verlässlicher Partner in der Kunststoffindustrie – und in einem Markt, in dem die Nachfrage nach PCFs steigt.

Produktdesign nach Emissionskriterien

Darüber hinaus nutzt CERA die Analyse-Möglichkeiten von ECOSPEED Product, um den CO2-Fußabdruck künftiger Produkte gezielt zu optimieren. Verschiedene Varianten eines Produkts – zum Beispiel der Einsatz CO2-reduzierter Granulate im Vergleich zum Einsatz herkömmlicher Granulate – lassen sich in der Software direkt vergleichen und auf ihre jeweiligen Emissionen überprüfen. So verbinden sich die Vorteile der PCFs in der Kundenbeziehung mit den strategischen Möglichkeiten einer nachhaltigen Produktentwicklung.

Vom Projekt zur Strategie: Kulturwandel im Unternehmen

Die CO2-Bilanzierung ist bei CERA inzwischen fester Bestandteil der Unternehmensstrategie. Auch die Resonanz am Markt ist eindeutig: Zulieferer liefern heute unaufgefordert alle nötigen Daten. „Heute können wir unseren Kunden jederzeit aktuelle PCFs mit geprüften Zahlen bereitstellen“, sagt Kettler.

Zurzeit prüft CERA den Einsatz neuer CO2-reduzierter Granulate, um damit die Emissionen in den kommenden Jahren um weitere 30 Prozent zu senken. Gleichzeitig baut das Unternehmen den Anteil selbst erzeugten Stroms aus. Mit ECOSPEED Product werden verschiedene Material- und Designvarianten simuliert, noch bevor neue Bauteile in die Produktion gehen. So wird Klimaschutz direkt mit der Produktentwicklung verknüpft – und der Kulturwandel vom Projekt zur Strategie sichtbar.